Am Anfang stand die Vision des Oberriedners Beat Stünzi, eine innovative, qualitativ hochstehende Siedlung für ein «anders Wohnen im Alter» zu realisieren. Beat war einer der Erben einer mehrfach verschachtelten Erbengemeinschaft, der es gelungen war, mitten im ehemaligen Weinbauerndorf Oberrieden eine grössere Fläche unbebauten Wieslands an bester Lage zu erhalten. 2014 machte sich eine Kerngruppe von sechs Personen aus Oberrieden daran, das Projekt umzusetzen. 2015 gelang es Beat, das Land zu übernehmen, und schon im Juni erhielten sechs renommierte Teams von Architekt:innen einen Studienauftrag. Er lautete, eine Siedlung mit naturnahen Aussenräumen und einem klaren Bezug zur geschützten Liegenschaft des imposanten Weinbauernhauses an der Winkelhaldenstrasse 6/8 und den bestehenden Vorgärten zu gestalten. Nicht zuletzt als Reminiszenz an den Ort dieser Geschichte sollte die Siedlung später von einer Aktiengesellschaft mit dem Namen «Winkelhalden AG» betrieben werden, die den Bewohner:innen gehört.
2014 wurde die Winkelhalden AG von folgenden Personen gegründet, die damals alle in Oberrieden wohnten:
von links nach rechts:
Christian Bernath, Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie
Suzanne Diehl Bernath, Psychotherapeutin FSP
Beat Stünzi, VR Präsident, dipl. Arch. ETH
Beat Vogt, Computertechniker
Priska Schmidlin, Medizinische Laborantin
Christian Tobler, Gestalter
Bereits im September 2015 hat die Jury die sechs eingereichten Projektstudien begutachtet und im Konsens drei Studien zur weiteren Vertiefung ausgewählt. Die Ergebnisse waren sehr verschieden und die Qualität der Studien ausgesprochen hoch.
Im März 2016 begutachtete die Jury die drei eingereichten vertieften Projektstudien und erklärte die Studie von Oester Pfenninger Architekten in Zürich im Konsens zum Sieger.
Pläne und Dokumente Studienauftrag (2015 – 2016)
Visualisierung der Idee Halle und Platz – Stand März 2016
Situation und Raumprogramm, Stand Wettbewerb 1.Rang März 2016
Grundrisse und Schnitte, Stand Wettbewerb 1.Rang März 2016
Bis Ende 2017 entwickelte das ausgewählte Architekturbüro das Vorprojekt und den Gestaltungsplan.
2018 wurde der Gestaltungsplan an der Gemeindeversammlung vorgestellt. Ein dagegen erhobener Rekurs konnte im Februar 2019 beigelegt werden.
Im April 2019 startete das Bauprojekt, im Juli desselben Jahres wurde das Gesuch um eine Baubewilligung eingegegeben. Am 6. Juni 2020 erfolgte der Spatenstich. Am kleinen Fest, das von dramatischen Wolkenszenen begleitet wurde, nahmen fast alle Erstbewohner:innen der Siedlung teil.
Die Bauzeit war geprägt von Corona und den dadurch entstandenen Schwierigkeiten in der Lieferkette von vielen Baumaterialien. Dennoch wurde die Siedlung plangemäss fertiggestellt, so dass Anfang September 2022 die ersten Bewohner:innen in ihre Wohnungen einziehen konnten.